Die barrierefreie Küche und ihre Herausforderungen

Personen mit einer körperlichen Beeinträchtigung haben es nicht immer leicht. Das bezieht sich sowohl auf den Alltag als auch aufs Wohnen. Für eine deutliche Entlastung sorgen barrierefreie Elemente, in den eigenen vier Wänden zum Beispiel eine barrierefreie Küche. Das Thema ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, die Umsetzung hingegen ist je nach Voraussetzungen nicht ganz so einfach. Das liegt an der Individualität, denn eine barrierefreie Küche muss immer speziell auf den betroffenen Menschen zugeschnitten sein. Standardmaße gibt es hier nicht, schließlich hat jeder Betroffene andere Wünsche, Beschwerden und Einschränkungen. Unmöglich ist heutzutage aber fast nichts mehr, deshalb muss es beispielsweise auch nicht unbedingt eine neue Küche sein, sondern es kann meistens auch die bestehende entsprechend umgebaut werden.

Planung und Vorbereitung sind das A und O

Der erste Schritt bei einer barrierefreien Küche ist die Planung. Ein nicht zu unterschätzender Punkt, denn wenn es am Ende nicht passt, dann ist der Ärger groß.

Ganz oben steht die Fläche. Als Faustregel gelten beim Durchmesser mindestens 1,5 Meter, um sich zum Beispiel mit einem Rollator oder einem Rollstuhl noch drehen zu können.

Wichtig ist auch, die Breite der Türe(n) zur Küche zu prüfen. Insbesondere bei Notfällen (wie einer starken Rauchentwicklung), da in diesem Fall eine schnelle Flucht lebensrettend sein kann.

Außerdem sollte vorher geklärt werden, ob sich sämtliche Abflüsse, Anschlüsse usw. problemlos versetzen lassen.

Barrierefrei für Rollstuhlfahrer

Wenn jemand im Rollstuhl sitzt, dann ist bereits die Höhe einer normalen Küche ein Problem. Diese muss also nach unten, noch besser sind Arbeitsflächen mit einer eingebauten Höhenverstellung. Natürlich ist auch eine unterfahre Arbeitsplatte Pflicht.

Für eine sichere Bewegung in der Küche sorgen Haltegriffe. Diese sollten daher in ausreichender Menge und natürlich stabil montiert vorhanden sein.

Bei den Unterschränken sollte auf normale Schwingtüren verzichtet werden. Für Rollstuhlfahrer sind sie sehr unpraktisch, Schiebe- oder Falttüren stellen eine wesentlich bessere Alternative dar.

Besonders schwierig sind Oberschränke. Sie müssen entweder so niedrig wie möglich montiert werden, oder es kommt ein Schienensystem zum Einsatz.

Tipp: Beim Herd sollten alle Platten nebeneinander sein, diese einfache Maßnahme fördert das Kocherlebnis ungemein.

Barrierefrei für Blinde

Bei dieser körperlichen Beeinträchtigung stehen das Erfühlen, das Ertasten und das Hören im Vordergrund. Aus diesem Grund sind beispielsweise Herde mit einer Touchscreen-Bedienung ungeeignet. Der oder die Betroffene muss stattdessen die Bedienungselemente erfühlen können.

Auf Braille-Beschriftungen sollte ebenfalls nicht verzichtet werden, sie sorgen nämlich für eine einfache Entzifferung der einzelnen Buchstaben.

Zu guter Letzt sind akustische Signale von entscheidender Bedeutung. Unter anderem, um eine nicht ausgeschaltete Herdplatte oder eine abgelaufene Garzeit verlässlich zu erkennen. Sie tragen wesentlich zu einem sicheren Küchenalltag bei.

 

 



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